Welche 10 Fehler werden bei der Hochzeitsplanung am häufigsten gemacht?
Wenn ich eines auf den Hochzeiten die ich begleiten durfte gelernt habe, dann, dass sich viele emotionale Ausnahmesituationen am Hochzeitstag vermeiden lassen. Die folgenden Tipps sollen euch helfen, genau diese Momente zu vermeiden und somit eine schöne Hochzeit zu feiern.
Zu spät dran sein
Die Verlobung ist schon 2 Jahre vor dem Hochzeitstermin? Dann haben wir doch noch genug Zeit für die Planung?
Ja und nein. Je nachdem welche Art von Hochzeit ihr plant, solltet ihr rechtzeitig damit beginnen. Und dabei sind bis zu 2 Jahre vorher keine Seltenheit. Wenn ihr eine beliebte Location wollt, einen bestimmten Fotografen, DJ oder Konditor, dann rate ich euch dringend dazu, so früh wie möglich mit der Planung und Buchung zu beginnen. Auch ich bin für beliebte Termine oftmals Jahre vorher gebucht und würde euch daher empfehlen, mir so schnell wie möglich eine Nachricht zu schreiben. Für kleinere Dinge wie Tischdeko, Schuhe und Spieleplanung könnt ihr euch aber getrost mehr Zeit lassen.
Denkt auch an eure Gäste. Sobald ihr die Location fix gebucht habt, verschickt „Save-the-date“ Karten an diese. Die meisten Hochzeiten finden im Sommer statt, was leider auch die Hauptreisesaison ist. Das heißt, viele eurer Gäste könnten schon einen Urlaub gebucht haben, wenn ihr sie zu spät informiert. Habt ihr erst einmal jedem den Termin bekannt gegeben, könnt ihr die Zeit nutzen, um die Einladungen nach euren Wünschen in aller Ruhe zu gestalten.
Keine Verträge machen
Ihr führt unzählige Gespräche mit DJs, Konditoren, Fotografen, Musikern, Pyrotechnikern und so weiter. Viel wird besprochen und alle sind sich beim Gespräch einig. Und doch kommt es dann anders als gedacht. Kosten sind höher, Dinge nicht wie abgemacht und im schlimmsten Fall ist der Dienstleister am falschen Ort zur falschen Zeit.
Genau um dies zu verhindern solltet ihr bei größeren Summen unbedingt auf einen Vertrag bestehen. Dieser sichert euch nicht nur in Streitfällen ab, sondern damit ist auch festgehalten was ihr vom Dienstleister wollt und, dass dieser es akzeptiert. Die meisten Dienstleister werden euch von sich aus einen Vertrag vorlegen. Auch bei mir bekommt jedes Hochzeitspaar einen Vertrag wo die Leistung, Ort, Zeit und Kosten geregelt sind.
Zu etwas zwingen lassen (Bräuche, Spiele, etc.)
Ihr verkündet, dass ihr heiraten wollt und sofort kommen alle möglichen Personen mit guten Ideen? Keine Sorge, dass geht jedem so.
Wichtig ist auf freundliche Art klar zu machen, dass es eure Hochzeit ist. Daher sollte auf der Hochzeit auch nur das passieren was ihr wollt.
Wollt ihr also keine peinlichen (oder gar keine) Spiele, dann könnt ihr das schon im Vorfeld ganz klar kommunizieren. Wenn ihr keine peinliche Rede mit euren Babyfotos auf einer 100 Zoll großen Leinwand vor euren Freunden und Arbeitskollegen präsentiert haben wollt, dann sagt das.
Ihr solltet so früh wie möglich und so klar wie nötig kommunizieren was ihr wollt und was nicht, damit sich keiner der Gäste vor den Kopf gestoßen fühlt.
Alles selbst machen wollen
Eine Hochzeit ist unglaublich viel Arbeit und viele Brautpaare wollen alle Zügel selbst in der Hand halten. Das ist am Hochzeitstag aber ein klassischer Fehler, denn durch den Stress leidet die Stimmung und damit die (Vor)freude auf die Hochzeit. Wenn ihr eure Hochzeit verkündet, melden sich normalerweise genug Leute an die euch helfen wollen. Nehmt diese Hilfe unbedingt an.
Noch wichtiger als bei der Vorbereitung ist die Hilfe am Hochzeitstag selbst. Viele Brautpaare wollen auch an diesem Tag noch alles selbst organisieren. Ihr habt aber an diesem Tag etwas viel wichtigeres zu tun: zu heiraten! Und das ist es doch wieso ihr die Hochzeit feiert. Bestimmt also einen Trauzeugen oder Zeremonienmeister, der euch organisatorische Dinge abnimmt. Es ist nicht notwendig, dass ihr den Gästen sagt wie es weiter geht, oder euch um kleinere Missgeschicke kümmert. Ihr werdet sehen, dass der Tag dadurch sehr viel entspannter abläuft.
Wenn es euer Budget zulässt, könnt ihr natürlich auch einen professionellen Hochzeitsplaner engagieren.
Keine Profis engagieren
Eine Hochzeit ist teuer und spätestens nach den ersten Angeboten haben alle Brautpaare den selben Gedanken: „Brauchen wir einen DJ? Es reicht doch auch eine Playlist.“ oder „Die Cousine von dir hat doch so eine tolle Kamera, die würde sich sicher freuen unsere Hochzeit zu fotografieren?“
Und ja, ihr sollt bei eurer Hochzeit sparen und es ist sinnvoll die Fähigkeiten in eurem Umkreis zu nutzen. Am Tag der Hochzeit solltet ihr bei Dienstleistungen aber auf einen Profis setzen. Diese haben bereits unzählige Hochzeiten hinter sich und wissen was zu tun ist. Denn jeder Moment kommt nur einmal und kann nicht wiederholt werden. Mit einem Profi engagiert ihr außerdem eine gewisse Sicherheit. Dieser wird auf jeden Fall da sein und seine Leistung erbringen. Er besitzt außerdem alle kritischen Geräte doppelt, sodass er seine Arbeit auch noch verrichten kann, wenn etwas ausfällt.
Und selbst wenn ihr jemanden in der Familie habt der ein Profi ist, müsst ihr euch überlegen ob ihr einen Hochzeitsgast wirklich für euch arbeiten lassen wollt oder dieser nicht doch lieber euren Tag mit euch feiert? Wenn ihr das nicht wollt, dann zögert nicht mir eine Nachricht zu schreiben und von meiner Erfahrung zu profitieren.
Falsch gewählte Location
Viele Paare haben bereits lange vor der Verlobung eine Hochzeitstraumlocation im Kopf. Sei es das Schloss, dass man immer wieder auf Instagram sieht. Oder das eine Weingut in der Nähe, dass so groß ist, dass es weit und breit keine Nachbarn gibt. Viele wollen aber auch ganz schlicht im Vintagelook in einer Scheune heiraten.
Bedenkt aber bitte bei der Wahl euer Location auch einige praktische Dinge. Denn ganz einfach gesagt muss diese zu eurer Feier passen. Feiert ihr eine Bikerhochzeit, solltet ihr diese wohl nicht im noblen Ambiente eines Schlosses feiern. Genauso ist es ein Stimmungskiller eine Feier mit 30 Personen in einem Raum für über 1.000 Leute stattfinden zu lassen. Und in eine kleine Scheune 250 Leute zu pressen, wird auch keinen freuen. Eine gute Hochzeit ist es meistens dann wenn die Stimmung toll ist. Ganz unabhängig davon wie groß, teuer oder ausgefallen sie war.
Locations abseits der Städte sind oftmals deutlich billiger und flexibler. Es gibt kaum Auflagen für Lärm und die Räume sind für gewöhnlich größer und einfacher zu bekommen. Denkt dabei aber bitte an eure Gäste. Nur zu oft habe ich es erlebt, dass sich eine Party zu früh auflöst, weil alle heim fahren mussten. Wieso? Es gab schlichtweg keine Übernachtungsmöglichkeit. Ihr solltet also auch daran denken was eure Gäste nach der Feier machen. Wählt eine Location mit Übernachtungsmöglichkeiten oder organisiert einen Shuttledienst zu einer. Dann könnt auch ihr ganz entspannt eure erste Nacht als Ehepaar verbringen.
Nicht spontan sein
Bei jeder noch so sorgfältigen Planung kann und wird zumindest eine Kleinigkeit schief gehen. Dann ist es wichtig richtig zu reagieren, denn solche Dinge können die Stimmung des ganzen Tages trüben. Seid euch im Vorhinein darüber im Klaren, dass nicht alles nach Plan laufen wird und lacht darüber.
Es gibt jedoch Dinge für die ihr unbedingt einen Plan B haben solltet. Findet eure Hochzeit beispielsweise im Freien statt. Dann solltet ihr zumindest kurzfristig einen Raum haben in den ihr ausweichen könnt, denn ihr müsst in unseren Breiten mit Regenwetter rechnen. Überlegt euch welche Dinge essenziell für eure Hochzeit(sfeier) sind und versucht für diese ein Backup zu haben.
Und selbst wenn nicht, denkt immer daran: was nicht geklappt hat, ist meist genau jenes über das man noch Jahre später lacht und eine Hochzeit besonders macht. Eure Gäste werden das meiste davon vermutlich sowieso gar nicht mitbekommen.
Zu viel Programm
Gruppenfotos in allen Varianten, Spiele vor der Location, Reden, mehrere Essensgänge, Torte, Tanz, Brautentführung und noch mehr Spiele – man kann so einen Hochzeitstag ganz schön voll packen, wenn man alles unterbringen will was so ein Hochzeitsmagazin hergibt. Eines ist jedoch gewiss: am Tag der Hochzeit werdet ihr für alles mehr Zeit brauchen als ihr eingeplant habt. Deswegen ist meistens weniger wirklich mehr. Sucht euch die für euch bedeutendsten Dinge heraus und macht nur diese. Und wenn ihr meint ihr habt genug Zeit dafür eingeplant, plant noch etwas mehr ein ;)
Aufwand unterschätzen
Schnell ist eine Location gefunden und auch die wichtigsten Dienstleister sind schon Monate vorher gebucht. Zeit sich zurück zu lehnen und auf die Wochen vor der Hochzeit zu warten? Nein, auf keinen Fall. Denn die meisten unterschätzen wie viel Arbeit die vielen kleinen Details machen. Deswegen steigt der Stress für viele Hochzeitspaare in den Tagen vor der Hochzeit enorm und damit sinkt oft auch die Laune. Um das zu vermeiden, solltet ihr wirklich alles so früh wie möglich erledigen.
Sucht also nicht die passenden Kerzen für die Tischdeko eine Woche vor der Feier, sondern kauft diese ruhig schon ein Jahr vorher, wenn ihr sie zufällig im Geschäft seht. Ihr werdet am Ende froh sein, euch keine Gedanken mehr um so etwas machen zu müssen.
Schuhe nicht einlaufen
Ein letzter und unglaublich wichtiger Tipp dreht sich um die Schuhe. Für viele ist das ein vernachlässigter Punkt, aber bedenkt, dass ihr viel Zeit in diesen stehend und tanzend verbringen werdet. Eure Schuhe solltet ihr also nicht zum ersten Mal am Hochzeitstag tragen, denn dann sind schmerzende Füße vorprogrammiert.
Da es sich dabei meistens um schöne neue Schuhe handelt, solltet ihr diese aber auch nicht im Freien eingehen. Ein guter Tipp ist diese zuhause bei stehenden Tätigkeiten, wie zum Beispiel Bügelwäsche machen, zu tragen. Gleiches gilt im übrigen auch für Männer. Denn auch Anzugschuhe aus Leder müssen eingegangen werden.